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Historische Erkundung

 

Für den Wert eines Grundstücks ist neben der Lage, der verkehrstechnischen Anbindung, dem sozialen Umfeld usw. auch die Beschaffenheit des Untergrundes speziell im Hinblick auf eine Schadstoffverunreinigung von entscheidender Bedeutung. Gerade bei gewerblich/industriell genutzten Flächen ist häufig eine Verunreinigung des Untergrundes mit Schadstoffen gegeben. Diese können zu erheblichen Mehrkosten bei der Verwertung/Beseitigung von Aushubmaterial im Zuge von Baumaßnahmen sowie für besondere Gründungsvarianten (z.B. Verplombung von Pfählen) oder Gebäude- sicherungen führen. Untergrundverunreinigungen können somit sowohl die Art der Bebauung (Keller/Tiefgeschosse) als auch die Nutzung des Geländes (Wohnbebauung) beeinflussen.

Des Weiteren ist zunächst der Eigentümer eines Grundstücks für die von seinem Grundstück durch Untergrundverunreinigungen ausgehenden Gefahren für die Allgemeinheit und die Schutzgüter wie Boden und Grundwasser gegenüber dem Gesetz und den Behörden als Zustandsstörer verantwortlich und haftbar, unabhängig davon, ob er die Verunreinigungen selbst oder diese durch einen Dritten, z.B. einem Mieter oder Vorgänger, hervorgerufen wurden (Verursacherschaft). Diese Verantwortung und somit das Risiko zur Übernahme der Kosten für eine ggf. erforderliche Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahme bzw. der Mehrkosten für die Verwertung/Beseitigung von mit Schadstoffen verunreinigten Böden geht bei einem Erwerb des Grundstücks auf den Käufer über.

Der tatsächliche Wert eines Grundstücks wird somit nicht allein von dessen Verkehrslage, sondern auch von den durch eventuelle Untergrundverunreinigungen verursachten Kosten oder Bebauungs-/Nutzungseinschränkungen bestimmt.

Aus diesem Grunde ist es sowohl für den Eigentümer, den Nutzer als auch für einen potentiellen Käufer/Verkäufer wichtig, Erkenntnisse über mögliche Verunreinigungen des Untergrundes mit Schadstoffen zu erhalten, um den daraus abzuleitenden weiteren Handlungsbedarf abschätzen zu können.

Die Gewinnung derartiger Daten erfolgt im Rahmen einer historischen und technischen Erkundung.

Historische Erkundung

Erste Hinweise auf mögliche Verunreinigungen des Untergrundes können bereits im Rahmen einer historischen Erkundung (Recherche) gewonnen werden. Hierbei erfolgt zunächst die Beschaffung und Sichtung der über das Objekt vorhandenen Unterlagen (beprobungslose Erkundung) im Hinblick auf die historische Standortentwicklung und die Art und Lage potentieller Emissionsquellen aus der früheren und heutigen Nutzung und deren mögliche Verursacherschaft.

Die aus der Recherche gewonnenen Daten werden im Anschluss ausgewertet, fachlich beurteilt und zusammenhängend dargestellt. Anhand der gewonnenen Hinweise über mögliche Verunreinigungen des Untergrundes mit Schadstoffen ergibt sich eine Erst- bewertung des Standortes oder Grundstücks. Die historische Erkundung spiegelt somit im weitesten Sinne den „Lebenslauf“ eines Grundstücks wieder.

Sollten die Ergebnisse der historischen Erkundung Hinweise auf eine mögliche Verun- reinigung des Untergrundes durch Schadstoffe ergeben, werden sie als Planungs- grundlage für eine technische Erkundung herangezogen.

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